Nah bei den Patienten
Dank samedi können Patienten Ihre Termine im Hausarztzentrum online buchen und sicher Nachrichten mit der Institution austauschen. Wie die digitale Vernetzung im Praxisalltag aussieht und die Koordination einer Praxis mit mehreren Standorten vereinfacht, lesen Sie in diesem Erfahrungsbericht.
Dezentrale, wohnortnahe Primärarztversorgung mit niederschwelligem Zugang – so lautet die Intention des Hausarztzentrums Wiesloch / Walldorf / St. Leon-Rot / Neulußheim.
“Wir haben uns bewusst entschieden, nicht alle Praxen an einem Standort zusammenzufassen, denn wir wollen bei unseren Patienten vor Ort sein – in Berlin würde man sagen im Kiez”, erklärt Gründerin Frau Dr. Bangert-Semb. Die höheren Personal- und Mietkosten nimmt sie dafür gern in Kauf. Ihr Ziel ist es, eine Marke Hausarzt zu generieren, wobei die Patienten an ein System angebunden sind statt an den einzelnen Arzt. Dafür muss dieses System sehr genau definiert und vor allem standardisiert sein, damit die Patienten an jedem Standort die gleichen Bedingungen vorfinden. Dazu gehören neben den baulichen Gegebenheiten auch der gleiche Ablauf ihrer Besuche und die gleiche Art und Wiese der Aufnahme. Das ist nicht zuletzt dank der Online-Terminsteuerung von samedi gut gelungen, sodass 2020 ein weiterer Standort eröffnet werden soll.
Schon bei der Niederlassung im Jahr 2006 war für Frau Dr. Bangert-Semb klar, dass sie eine voll elektronische Krankenakte führen möchte. Die Medizinerin ist davon überzeugt, dass die Digitalisierung enorme Möglichkeiten bietet, um die Prozesse in einer Arztpraxis qualitativ hochwertiger zu gestalten.
“Mithilfe von Ersteinschätzungstools können wir Diagnosen sauberer herausarbeiten und dank intelligenter Algorithmen das Monitoring der Behandlungsqualität verbessern”, erläutert sie. Die Einführung von samedi im Jahr 2015 war daher der nächste logische Schritt für das Hausarztzentrum. Dank der Online-Terminvergabe wird den Patienten ein zusätzlicher Kanal zur Kontaktaufnahme geboten, wodurch das Telefon entlastet wird. Auch der sichere Nachrichtenaustausch via samedi hat sich fest in der Kommunikation mit den Patienten etabliert.
Mehr als ein Terminkalender
“Noch in der Vorbereitungsphase, für die wir uns drei Monate Zeit genommen haben, haben wir begriffen, dass wir uns mit samedi nicht für einen neuen Kalender, sondern für eine neue Terminstruktur entschieden haben”, erinnert sich Frau Dr. Bangert-Semb,
“Mit der Stoppuhr haben wir dann gemessen: wie lange dauert eine Blutabnahme oder eine Impfung, wie viel Zeit brauchen wir für Neupatienten oder eine Wundkontrolle. Zudem haben wir dokumentiert, welche Raum- und Personalressourcen für den jeweiligen Termin erforderlich sind. Mit dieser Dreidimensionalität im Hinterkopf haben wir samedi viel umfassender genutzt. Heute ist der Kalender Dreh- und Angelpunkt unserer Betriebsstruktur.”
Ein weiterer Vorteil von samedi: Dank der Schnittstelle zum Praxisverwaltungssystem ist der Absprung zu samedi und umgekehrt möglich, wodurch die tägliche Arbeit in der Praxis erleichtert und optimiert wird. Zudem handelt es sich um einen Echtzeitkalender. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein Termin stattfindet, ist eine Änderung der Buchung möglich – sowohl von der MFA, die Termine stationär vergibt, als auch von den Patienten. Positiv sind auch die Erfahrungen in punkto Nutzerfreundlichkeit: Die Mitarbeiterinnen im Hausarztzentrum haben das System schnell begriffen und kamen von Anfang an gut mit samedi zurecht. Den größten Mehrwert sieht Frau Dr. Bangert-Semb in der Tatsache, dass samedi mehr ist als ein reiner Kalender:
“samedi ist eine Systemlösung, mit der sich eine Arztpraxis betriebswirtschaftlich führen lässt.”
Online vernetzt statt Brief und Fax
Von den Patienten wird das Online-Serviceangebot gut angenommen. Neben der digitalen Terminvereinbarung bietet das Hausarztzentrum seit kurzem auch eine Online-Versorgung an. Patienten, die an dem zugehörigen Programm teilnehmen, können exklusive Telefontermine mit einem Arzt online buchen. Alle evtl. notwendigen Dokumente werden dem Patienten anschließend digital im samedi Postfach zur Verfügung gestellt. Mit dieser Initiative positioniert sich das Hausarztzentrum auch als Alternative zur 116 117, der Terminhotline der KBV.
“Wir sind für die Patienten ihr individueller Betreuer, wir kennen ihre Vorgeschichte und können Ihnen alle erforderlichen Unterlagen online aushändigen - zum Beispiel Rezepte, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, Überweisungen oder Transportscheine”, begründet Frau Dr. Bangert-Semb ihren Ansatz. Hier sieht sie auch Chancen für Gebiete, in denen die Versorgung schon eklatant ist. So wird zum Beispiel die Überweisung in die Klinik oder an einen Facharzt durch samedi wesentlich vereinfacht, indem der Patienten schon aus der Praxis heraus in der Klinik angemeldet wird. Dort liegen dann alle behandlungsrelevanten Informationen vor, noch ehe die Patienten eintreffen.
“Das ist eine Erleichterung für den Patienten und für uns als Ärzte - also ein Gewinn für alle Beteiligten”, fasst Frau Dr. Bangert-Semb zusammen. Auch künstliche Intelligenz wird zukünftig eine Rolle spielen, zum Beispiel um eine bessere Priorisierung bei der Terminvergabe vornehmen zu können. So kann eine ganz neue Art der Versorgung umgesetzt werden, von der Ärzte und Patienten profitieren.