Online-Sprechstunde zum Coronavirus in der Charité
Zu Hause bleiben und Abstand halten: So lautet die goldene Regel in Zeiten derCorona-Pandemie. Doch wenn sich erste Symptome zeigen, ist die Unsicherheit oft groß und Patienten suchen den Kontakt zu ihrem Hausarzt. In die Praxis dürfen sie bei Verdacht auf SARS-CoV-2 jedoch nur unter strengsten hygienischen Auflagen, um das Praxispersonal und andere Patienten nicht zu gefährden. Gerade im Wartezimmer, wo viele kranke Menschen auf engem Raum zusammenkommen, ist das Risiko einer Infektion hoch. Um dieses Szenario zu umgehen, bietet die Charité – Universitätsmedizin Berlin eine Online-Sprechstunde zum Coronavirus an. Die Patienten können sich den ärztlichen Rat so auch im heimischen Wohnzimmer einholen. Wer befürchtet, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, aber keine oder nur leichte Symptome hat, kann sich beraten lassen. Ein weiterer Vorteil: Durch die standortunabhängige Online-Zusammenkunft steht das Angebot nicht nur in Berlin zur Verfügung.
Sicherheit für Patienten und das medizinische Personal
Die Umsetzung erfolgt mithilfe der samedi Videosprechstunde und kann über die Homepage der Charité oder aus der eigens entwickelten Coronavirus-App (App Store: „CovApp”) gestartet werden. Einige Wochen nach der Einführung wurden bereits mehr als 1.000 Videosprechstunden durch Patienten online gebucht. „Der Bedarf an Information und Beratung zu Covid-19 ist derzeit sehr hoch und viele Menschen, beispielsweise mit leichten Erkältungssymptomen, sind verunsichert. Digitale Lösungen für eine direkte, aber kontaktlose Beratung leisten hier einen Beitrag zum Schutz der Patienten. Gleichzeitig ermöglicht dies unseren Beschäftigten eine sichere Versorgung der Patienten“, erklärt Dr. Peter Gocke, Chief Digital Officer (CDO) der Charité. So werden physische Kontakte und damit verbundene Infektionsrisiken en minimiert.
Hochsichere Patientenkoordination
Die Videosprechstunde unterscheidet sich kaum von einem Termin in der Corona-Untersuchungsstelle der Charité vor Ort. Die Ärzte stellen zunächst Fragen zu Symptomen, Vorerkrankungen und Kontakt zu mit Covid-19 infizierten Personen und entscheiden dann, ob ein Test notwendig ist oder der/die Betroffene besser zu Hause bleibt. In der Untersuchungsstelle sind Arzt und Patient durch eine Fensterscheibe getrennt, um beide vor einer Ansteckung zu schützen - in der Videosprechstunde ist die räumliche Distanz sogar größer. Untersuchungen am Patienten oder ein Test auf das Coronavirus lassen sich virtuell allerdings nicht durchführen. Der Schutz sensibler Patientendaten hat dabei höchste Priorität. Die E-Health-Lösungen der samedi GmbH entsprechenden datenschutzrechtlichen Vorgaben der DSGVO und sind KBV-zertifiziert. Die Datensicherheit wird regelmäßig extern geprüft. Eine eigens entwickelte, patentierte Verschlüsselungstechnologie sorgt für eine sichere Datenübertragung. Dabei werden die Daten lokal auf dem Rechner des Nutzers verschlüsselt, danach gesichert zu den samedi-Servern übertragen und erst lokal auf dem Zielrechner wieder entschlüsselt.
Nicht nur für Corona Patienten
Abstandsgebot und Kontaktminimierung gelten nicht nur für Patienten, die bereits mit dem Corona-Virus infiziert sind oder bei denen der Verdacht besteht. Daher wird die Videosprechstunde in der Charité - Universitätsmedizin Berlin auch in anderen Bereichen angeboten. So können sich bspw. Patienten mit orthopädisch-unfallchirurgischen Erkrankungen während der Covid-19-Pandemie und darüber hinaus in der Online-Sprechstunde des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie am Campus Virchow-Klinikum umfassend persönlich beraten lassen. Auch abgesehen von der aktuellen Ausnahmesituation bietet die Videosprechstunde mehr Flexibilität im Alltag von Ärzten und Patienten.