Die Videosprechstunde als wichtiger Schritt in Richtung Digital Health
Um Patient*innen und Personal vor Infektionsrisiken zu schützen, haben sich einige Kliniken während der Corona-Pandemie dafür entschieden, die Videosprechstunde als Online-Patientenservice einzuführen - so auch die Berliner Charité. Mittlerweile hat sich die Videosprechstunde über die Pandemie hinaus im Behandlungsalltag etabliert.
Im Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an der Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum ist die Videosprechstunde bereits seit April 2020 im Einsatz. Frau Priv. Doz. Dr. Speiser, Sprecherin des Zentrums, freut sich über diese Entwicklung: “Wir hatten bereits vor der Corona-Pandemie lange überlegt, die Videosprechstunde einzuführen, weil unser Einzugsgebiet so groß ist. Gerade für Patient*innen, die soeben eine Krebsdiagnose bekommen haben und für die der zusätzliche Weg zur genetischen Beratung in die Charité schwierig ist, ist die Videosprechstunde ein ansprechender Service. Deswegen fanden wir diesen telemedizinischen Aspekt schon lange gut.”
Im Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs ist die Videosprechstunde vor allem für Beratungsgespräche oder Befundauswertungen im Einsatz. Patient*innen werden digital hinsichtlich genetischer Untersuchungen und risikoreduzierender Maßnahmen beraten. Der Schutz der Patientendaten spielt dabei eine wichtige Rolle, weshalb sich die Charité für die datenschutzzertifizierte Lösung der samedi GmbH entschieden hat.
Zu Beginn war der Wechsel von den persönlichen Patienten-Gesprächen hin zur Videosprechstunde durchaus eine Umstellung: “Anfangs war es für uns schwierig, uns daran zu gewöhnen, dass man Patient*innen in anderer Form vor sich hat. Mittlerweile sehe ich es nicht mehr als Nachteil. Wir haben in den vergangenen Monaten gelernt, wie man Video-Calls sinnvoll einsetzt”, teilt Frau Dr. Speiser ihre Erfahrungen.
Digitale Services gehören längst zu unserem Alltag. Auch unter der Klientel des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs findet die Videosprechstunde Anklang. An einigen Tagen führen Frau Dr. Speiser und ihr Team ausschließlich Videosprechstunden durch. Das sei allerdings von Tag zu Tag unterschiedlich. Der verbreiteten Annahme, dass ältere Menschen Schwierigkeiten mit der Anwendung haben, widerspricht sie: “Insgesamt sind unsere Patient*innen technikaffiner geworden”.
Der Einsatz der samedi Videosprechstunde stellt in der Charité einen wichtigen Meilenstein in Richtung Digital Health dar: “Ich bin extrem froh, dass es die Videosprechstunde gibt. Sie bringt uns wirklich sehr weit in Richtung 21. Jahrhundert, wo wir ja eigentlich schon angekommen sind. Digital Health ist die Zukunft und ich denke, es ist ein optimales Angebot für Patient*innen in allen ersichtlichen Lebenssituationen. Dazu gehört eben auch eine heimatnahe, zeitnahe Versorgung mit einem Arztkontakt”, so Frau Dr. Speiser.
In Zukunft werden weitere digitale Services der Videosprechstunde folgen, auch an der Berliner Charité.