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Frauen in der Health-Tech-Branche

Nov. 02, 2023
SAMEDI REDAKTION
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Die Rolle der Frau in der Gesundheitstechnologie 

 

2022 verabschiedet die Bundesregierung das Start-up-Strategieprogramm „EXIST”, durch welches junge, innovative Unternehmen gefördert werden sollen. Im Juni 2023 wird der Beschluss um eine weitere Förderlinie erweitert, die sich speziell an Frauen richtet: Mit EXIST - WOMEN” soll Gründungsinteressentinnen an Hochschulen die nötige Unterstützung für eine erfolgreiche Unternehmensgründung geboten werden. Ziel dabei ist es, Innovationspotential, Chancengleichheit und Repräsentation auszuweiten. 

 

Auch im Gesundheitssektor ist Diversität noch immer keine Selbstverständlichkeit. So weist der Status Quo an vielerlei Stellen sowohl aus Versorgungs- als auch aus wirtschaftlicher Sicht Lücken auf. Obwohl Frauen mit 75 % die Mehrheit der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft ausmachen, sind diese in Führungsebenen mit 29 % vergleichsweise unterrepräsentiert. Mit einem Frauenanteil von lediglich 17 % im Top-Management von Unternehmen des Gesundheitswesens, wird dort nur jede sechste Stelle durch eine Frau besetzt (PwC-Studie „Frauen in der Gesundheitswirtschaft“). Dieses Ungleichgewicht findet sich ebenso im Health-Tech-Bereich wieder und resultiert in einer grundsätzlich geringen weiblichen Einflussnahme an der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Das zeigt sich auch in der begrenzten Anzahl an Gründerinnen von E-Health-Unternehmen.  

 

Eine Herausforderung stellt der sogenannte Gender Pay Gap dar. Frauen im Gesundheitswesen verdienen oft weniger als ihre männlichen Kollegen, obwohl sie ähnliche Qualifikationen und Erfahrungen haben. Um zukünftig eine gleichberechtigtere Teilhabe aller Geschlechter an der Mitgestaltung des Gesundheitswesens zu ermöglichen, ist es wichtig, auch diese finanziellen Lücken zu schließen. Auch der sogenannte Gender Bias für alle Akteure des Gesundheitswesens seit geraumer Zeit ein Thema. Frauen sind in der medizinischen Datenerhebung nicht ausreichend berücksichtigt. Die Datenlücken bergen reihenweise Risiken, die sich sowohl im klinischen Alltag als auch beim zukunftsorientierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz bemerkbar machen – mit problematischen Folgen für die allgemeine Frauengesundheit. 

 

Doch auch positive Entwicklungen werden sichtbar: So ist der Anteil weiblicher Gründerinnen in Deutschland von 15,08 % im Jahr 2018 nun 2022 auf 20,03 % gestiegen. Auch in 37 % der Gründungsteams befindet sich inzwischen mindestens eine Frau (Female Founders Monitor)

 

Inklusion, Vielfalt und Chancengleichheit setzen das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft des Gesundheitswesens – auch für die Health-Tech-Branche. In diesem Artikel fassen wir zusammen, welches Potenzial durch eine breitere Implementierung von Innovationstreiberinnen ausgeschöpft werden könnte. 

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Frauen als Innovationstreiberinnen 

Studien bestätigen, dass Diversität Teams innovativer werden lässt. Nur indem unterschiedlichste Perspektiven und Erfahrungen aufeinandertreffen, können Gesundheitstechnologien bestmöglich und allumfassend entwickelt werden. Um Datenlücken zu schließen und den noch immer vorhandenen Gender Bias zu bekämpfen, sind das Engagement und die Einbindung einer Vielzahl an Frauen im E-Health-Bereich von großer Relevanz. 

 

Häufig berücksichtigen weiblich geführte Start-ups die Auswirkungen ihrer Arbeit und richten ihre Unternehmensstrategie anhand gesellschaftlichen Mehrwerts aus: 61 % der Frauen-Teams verorten ihr Handeln im Bereich Social Entrepreneurship, Männer-Teams wiederum nur zu 34 % (Female Founders Monitor). Social Entrepreneurship kennzeichnet sich durch unternehmerisches Handeln, das sich vor allem an gesellschaftlicher Vorteilhaftigkeit ausrichtet. Gründerinnen in diesem Bereich werden häufig angetrieben durch ein persönliches Problembewusstsein und den Wunsch, etwas zu bewegen und grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Dies lässt sich zum Beispiel am rasanten Wachstum der FemTech-Industrie erkennen, die darauf abzielt, Frauen digitale gesundheitsunterstützende Lösungen zu bieten. 

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Wie Diversität gefördert werden kann  

 

Um die Position von Frauen im Health-Tech-Bereich zu stärken und auch Gründerinnen neue Wege zu eröffnen, ist es notwendig, passende Voraussetzungen zu schaffen. Da sich die wöchentliche Arbeitszeit von Gründerinnen mit Kind um circa sechs Stunden verringert, beschreiben 81 % der Gründerinnen familienfreundliche Strukturen als wesentlich, um ein Start-up erfolgreich leiten zu können (Female Founders Monitor). Durch flexible Arbeitszeitmodelle, Remote Work und Kinderbetreuung gelingt es Unternehmen, berufstätige Eltern zu entlasten. Orientiert man sich stärker an den Bedürfnissen den Arbeitnehmenden und agiert dementsprechend, werden die Weichen für eine größere Diversität im E-Health-Bereich gestellt.  

 

Ob durch eine Quote oder Eigeninitiative: Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind branchenübergreifend essentiell. Netzwerke, wie „Women in Global Health“, „#SheHealth – Women in Digital Health“ oder „Spitzenfrauen Gesundheit“ setzen sich aktiv für die Unterstützung, Förderung und Sichtbarkeit von Frauen im Gesundheitssektor ein. Mit Einführung des „FEMTEC Awards“ im Jahr 2018, werden Frauen im Bereich Health-Tech in den Kategorien „Leadership“, „Social Impact“ und „Innovation“ ausgezeichnet. Prof. Dr. Nicola Marsden will mit ihrem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt „Gender. Wissen. Informatik. Netzwerk zum Forschungstransfer des interdisziplinären Wissens zu Gender und Informatik“ Frauen in der IT stärken und ihnen einen reibungslosen Weg in Spitzenpositionen ebnen.   

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Gründerinnen im Health-Tech  

 

Die folgenden drei Gründer-Frauen werden dem Begriff der „Innovationstreiberinnen“ durchaus gerecht. Mit ihren Beiträgen konnten sie den Health-Tech-Sektor bereichern.  

 

  • samedi – Katrin Alscher 
    Mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen Ärzten und Patienten durch digitale Services zu unterstützen, um damit die Behandlungskoordination im Gesundheitswesen zwischen allen Beteiligten einfach, sicher und effizient zu gestalten, gründete Katrin Alscher 2008 die samedi GmbH. Die intuitive E-Health Software umfasst mittlerweile eine Reihe an digitalen Services. Durch die Vernetzung medizinischer Informationen begleitet samedi Patienten und Ärzte entlang der gesamten Patient Journey und verbessert die Versorgungsqualität.  

    Katrin Alscher ist der Weg von der Gründerin eines Start-ups zur Geschäftsführerin eines vielfach ausgezeichneten mittelständischen Unternehmens gelungen. Als Mutter dreier Kinder steht sie dabei für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.  

    Das Berliner E-Health-Unternehmen weist keine Gender Pay Gap auf! 44 % aller Beschäftigten ihres Unternehmens sind Frauen. Und auch mit einem Frauenanteil von 40 % in Führungspositionen liegt samedi weit über den Durchschnittswerten der Branche. Gründerin und CEO Katrin Alscher betont: „Wir stellen die Leute ein, die wir für die Position fachlich und menschlich gesehen als die richtigen empfinden“ und setzt somit ein klares Zeichen für Gleichberechtigung im E-Health-Sektor.  
     
  • Clue – Ida Tin 
    Ida Tin zählt zu den erfolgreichsten Frauen der FemTech Branche. 2012 gründete sie erfolgreich die Menstruationstracking-App „Clue”. Clue wird inzwischen in 15 Sprachen angeboten und hat über 10 Millionen aktive Nutzerinnen in über 190 Ländern. Seitdem wird Clue international durch zahlreiche Fundings unterstützt. Ende 2015 entstand eine Zusammenarbeit zwischen Clue und Apple, mit dem Ziel der Entwicklung einer Tracking-App für Apples eigene Gesundheitsapp „Health“. 

    Im Laufe ihrer Karriere äußert sich Ida Tin umfangreich und aktiv zu frauenspezifischen Gesundheitsthemen. Zudem wird ihr zugeschrieben, 2016 den Begriff „FemTech“ erstmals ins Leben gerufen zu haben. 

 

  • Hello Inside – Dr. Anne Latz  
    Ärztin, Betriebswirtin, Gründerin: Anne Latz verbindet ihre Leidenschaften und gründet 2021 „Hello Inside“. Das Unternehmen fokussiert sich auf metabolische Gesundheit und zielt darauf ab, insbesondere Frauen in allen Lebensphasen darin zu unterstützen, ihren Körper zu verstehen. Mithilfe der Blutzuckermessung (durch CGM) und der zusammenhängenden eigenen App, sollen Körpersignale individuell gemessen und verstanden werden können. Im Fokus stehen dabei das Erkennen kurzfristiger Symptome, sowie eine langfristige Prävention. 

    Dr. Anne Latz bewertet die aktuelle weibliche Daten- und Gesundheitsversorgung an vielerlei Stellen als mangelhaft und setzt sich gegen den Gender-Gap ein. Mit Hello Inside will sie eine selbstbestimmte und zugängliche Plattform bieten, die Frauen wirklich hilft.  

 

Zukunftsaussichten und was KI damit zu tun hat

 

Das Bewusstsein für geschlechterspezifische Unterschiede fehlt bislang an vielen Stellen. Digitale Innovation muss den Fokus zukünftig auf Diversität und Repräsentation legen.  

 

Der Blick in die Zukunft lässt auf die Relevanz von Künstlicher Intelligenz schließen. Die Qualität und Sicherheit von Systemen, die auf Künstlicher Intelligenz und Algorithmen basieren, ist erheblich von ihrem Datensatz abhängig. Um KI effizient in Forschung, Entwicklung und Versorgung einzusetzen, müssen die Datensätze die gesamte Gesellschaft realistisch, neutral und geschlechtsabhängig abbilden können. Der Gender Bias muss daher fortwährend gelehrt, bekämpft und die Datenlage ausgeweitet werden, um allgegenwärtige Missstände im Gesundheitswesen zu revidieren. Erst dann können KI-Instrumente zufriedenstellende Ergebnisse liefern.  

 

Um positive Entwicklungen herbeizuführen, ist Vielfalt unbestritten von großer Bedeutung. Nur, wenn verschiedene Perspektiven zusammentreffen und man gemeinsam über die Grenzen der eigenen Wahrnehmung hinausgeht, können echte Innovationen entstehen. Dafür ist es essenziell, alle Zielgruppen zu kennen und zu berücksichtigen. Das Aufkommen unterstützender Netzwerke macht dies möglich. Frauen sind imstande, mit ihren Erfahrungswerten neues Bewusstsein zu schaffen und als Innovationstreiberinnen Veränderungen herbeizuführen - und der Health-Tech-Sektor kann durch die wachsende Anteilnahme der Frau profitieren! 

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