“Die Kraft lässt nach...”, “ Im Grunde können wir seit einem Jahr 24 Stunden durcharbeiten” – so äußern sich MFAs auf der Webseite des Verbands medizinischer Fachberufe. Und wahrscheinlich haben Sie es bereits selbst erlebt – die Überlastung der Medizinischen Fachangestellten und der daraus resultierende Personalmangel in Arztpraxen stellt eine immer größere Herausforderung für das Gesundheitswesen dar.
Viele niedergelassene Ärzte und ihre Teams kämpfen damit, offene Stellen für medizinische Fachangestellte zu besetzen. So ergab eine repräsentative Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dass acht von zehn Ärzten Schwierigkeiten haben, qualifizierte medizinische Fachangestellte zu finden. Dieser Mangel wirkt sich negativ auf die Effizienz der Praxen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter aus.
Ursachen des Personalmangels
Alternde Belegschaft:
Viele MFAs erreichen das Rentenalter, während der Nachwuchs ausbleibt. Dieser demografische Wandel führt zu einer erheblichen Lücke in der Belegschaft. Die Praxis verliert wertvolles Wissen und Erfahrung, das nicht leicht zu ersetzen ist.
Attraktivitätsverlust des Berufs:
Der Beruf der medizinischen Fachangestellten wird oft als wenig attraktiv wahrgenommen, was dazu führt, dass immer weniger junge Menschen diesen Weg einschlagen. Zu den Gründen zählen unter anderem die vergleichsweise niedrige Vergütung. Zudem beklagen MFAs häufig einen hohen Stresspegel, gepaart mit magelnder Anerkennung und Aufstiegsmöglichkeiten.
Steigende Arbeitsbelastung:
Die Arbeitsbelastung in Arztpraxen nimmt gleichzeitig kontinuierlich zu. Trotz ihrer breit gefächerten Ausbildung verbringen MFAs ihren Arbeitstag vor allem mit zahlreichen administrativen und organisatorischen Aufgaben – Mehrarbeit verursachen dabei auch Themen wie die Einführung des E-Rezepts. So berichtet eine MFA in einem Protestbrief auf der Webseite des Verbandes medizinischer Fachberufe: "Heute kann ich in der Praxis kaum noch unterscheiden, ob ich als Kauffrau oder MFA fungiere... weil an der Masse und Art an Telefonaten, Bestellungen, Lieferungen, Beschwerden am Telefon..tut sich nicht viel.”. Viele MFAs fühlen sich durch den ständigen die Kombination aus anhaltendem Druck und lange Arbeitszeiten ausgebrannt und demotiviert.
Unzureichende Bezahlung:
Nach Angaben des Verbands medizinischer Fachberufe arbeiten 38 % der MFAs in Deutschland im Niedriglohnsektor. Viele MFAs klagen in diesem Bewusstsein über zu geringe Gehälter im Vergleich zu den hohen Anforderungen und der Verantwortung, die sie tragen müssen. Dies führt zu Frustration und einer hohen Fluktuation. Ein weiterer Faktor: Fachkräfte wandern vermehrt in andere Medizinsektoren ab. So locken beispielsweise Krankenhäuser häufig mit einer attraktiveren Vergütung.
Herausforderungen durch zunehmenden MFA-Mangel
Überlastung des vorhandenen Personals:
Wenn viele Kollegen gehen und Stellen häufig nur mit Verzug nachbesetzt werden, müssen die verbleibenden medizinischen Fachangestellten deren Arbeit übernehmen – und das führt natürlich zu noch höherem Stress und Unzufriedenheit. Langfristig kann dies zu einem Teufelskreis führen, in dem immer mehr Mitarbeiter die Praxis verlassen.
Eingeschränkte Patientenversorgung:
Längere Wartezeiten und weniger verfügbare Termine beeinträchtigen die Patientenzufriedenheit und können den Ruf der Praxis schädigen. Patienten könnten sich nach Alternativen umsehen, was zu einem Rückgang der Patientenzahlen führen kannt.
Qualitätsverlust:
Überlastete Mitarbeiter können nicht immer die gewohnte Qualität der Versorgung gewährleisten. Dies kann zu Fehlern und einer insgesamt schlechteren Patientenerfahrung, beispielsweise auch einfach aufgrund eines weniger freundlichen Umgangstons, führen. Eine kontinuierlich hohe Qualität der Versorgung ist jedoch entscheidend für den Erfolg und das Wachstum einer Praxis.
Lösungen zur Bewältigung des Personalmangels
Karriereperspektiven bieten
Umfragen belegen, dass die Zufriedenheit von medizinischen Fachangestellten durch berufsbegleitende Bildungsangebote, wie z. B. eine Weiterbildung zur Versorgungsassistenz Hausarztpraxis (VERAH) oder zur Nichtärztlichen Praxisassistenz (NäPa), deutlich steigt. Eine Win-win-Situation für Sie und Ihr Praxisteam, denn von optimal qualifizierten Mitarbeitenden profitieren alle. Weitere Informationen erhalten Sie z. B. über die Bundesärztekammer.
Terminbuchungen über Ihre Website ermöglichen
Ihre medizinischen Fachangestellten sind wie Blitzableiter für Sorgen und Frust Ihrer Patienten und müssen einiges aushalten. Besonders, wenn es darum geht, Anrufern zu vermitteln, dass (kurzfristig) leider keine freien Termine verfügbar sind. Diesen Stressfaktor können Sie signifikant minimieren, indem Sie Online-Terminbuchungen über Ihre Webseite anbieten. So können Patienten selbst einen Termin buchen und sehen direkt auch, wenn in einem bestimmten Zeitraum aktuell keine Termine verfügbar sind.
Eine digitale Telefonassistenz einrichten
Um das Telefonaufkommen in Ihrer Praxis besser abzufangen, können Sie auf eine digitale Telefonassistenz zurückgreifen. Hierbei handelt es sich keineswegs um eine unpersönliche „Roboterstimme“! Die digitale Telefonassistenz kann individuell für Ihre Praxis angepasst werden, fragt Patientendaten ab und führt den Anrufer Schritt für Schritt zur Buchung eines passenden Termins. Dieser erscheint automatisiert in Ihrem Online-Kalender.
